Mineralien und Fossilien
des Harzes
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Übersichtskarte des
Gebietes
Grube "Floßberg"
Anfahrt: Über die B243/27 von Herzberg Richtung
Bad Lauterberg. Auf der Höhe der Abfahrt Bad Sachsa/Barbis rechterhand
Straße zum Parkplatz im Großen Andreasbachtal. Die Halden liegen
zwei bis drei Kilometer talaufwärts.
Kurzinfo: Bereits im 16. Jhdt. wurde im Andreasbachtal
Bergbau betrieben, damals auf Bleiglanz. Im 18. Jhdt. wandte man sich dem
Fluorit zu, von dem ca. 2000 Tonnen gefördert wurden. 1820 bis 1830,
als der Bedarf an Fluorit weltweit im Zuge der Industrialisierung anstieg,
wurden die Gänge im Andreasbachtal erneut untersucht. Während
des 2. Weltkrieges erfolgte ebenfalls eine neue Untersuchung, als sich
die Deutsche Baryt-Industrie für den Schwerspat interessierte. Ein
letzter Versuch, die Förderungen wieder aufzunehmen endeten für
die Harzer Fluorit Bergbau GmbH 1969 fast mit dem finanziellen Ruin.
Hinweise: Das Betreten der zT. noch immer offen
zugänglichen Stollensysteme ist lebensgefährlich und wird polizeilich
geahndet.
Lagebild:
Letzte Begehung: 1996
Aktueller Status: Eine ausgezeichnete Fundstelle
für Fluorite, auch wenn man etwas Ausdauer mitbringen muß.
Mineralienübersicht
Tal der
Geraden Lutter
Anfahrt: Wie Grube Floßberg, allerdings fährt
man bis nach Bad Lauterberg. In der Innenstadt biegt man links Richtung
Sportplätze Luttertal ab. Dort kann man parken. Direkt neben dem Parkplatz
überquert man die Lutter und geht zur "Augenquelle" (ausgeschildert).
dort findet man den vergitterten Eingang zum "Tiefestollen". Oberhalb der
Anlage befinden sich weit ausgedehnte Halden der Grube "Kupferrose".
Anschließend geht man zurück zum Parkplatz
und wandert nördlich zu einer Wegegabelung. Wir wenden uns nach links
in Tal der Geraden Lutter, Richtung Forsthaus Knollen und Großer
Knollen. Im Hübichental und im Knollental stößt man auf
verwaiste Bergbauanlagen, hier kann man oberflächlich Belegstücke
aufsammelen.
Auf Grund der Nähe lohnt eine Wanderung bis zum
Aussichtsturm auf dem Großen Knollen.
Kurzinfo: Die Grube "Kupferrose" baute auf dem
Kupfererz des Kupferroser Gangzuges. Wahrscheinlich wurde hier bereits
im 14.Jhdt Erz abgebaut. 1748 ließ die Qualität des gewonnenen
Erzes so stark nach, dass man die Grube aufgab. Mehrere neue Versuchsstollen
zeigten, dass die Erzlagerstätte wohl erschöpft ist.
Im Bereich des Großen Knollen wurden lediglich
im 18.Jhdt. Kupfererze gewonnen. In den umliegenden Gruben wurde bis 1910
gefördert, hauptsächhlich Roteisenstein. Das Erz gehörte
in dieser Zeit zu den besten Eisenerzen der Welt, allerdings war die Mächtigkeit
des Ganges eher gering: Er erreichte maximal 4 Meter. Der Eisengehalt erreichte
bis zu 70%! Das Grubengelände wechselte mehrfach den Besitzer und
1915 begann ein erneuter Abbau, der 1925 endgültig eingestellt wurde.
Hinweise: Es gibt - wohl auch aufgrund der hohen
Reinheit und der damals sehr modernen Verwertungsanlagen - nur wenig Haldenmaterial.
Lagebild:
Letzte Begehung: 1996
Aktueller Status: Die Halden der Grube Kupferrose
brachten keine Funde, von den übrigen Stollen existieren praktisch
keine Halden.
Mineralienübersicht
Tal der
Krummen Lutter
Anfahrt: Wie Tal der Geraden Lutter, wir wandern aber
jetzt rechts ins Tal der Krummen Lutter. Nach ca. 1,5km zweigt links ein
Feldweg ab. Diesem folgen wir und sehen schon bald die hoch aufgeschüttete
Halde sowie das Stollenmundloch der Grube "Hoher Trost". Folgt man einem
kurz vor den Halden nach Westen abzweigenden Forstweg, gelangt man zu zahlreichen
Pingen, die den Verlauf des Ganges markieren. (Es besteht hier übrigens
keine schnelle Möglichkeit in das Tal der Geraden Lutter hinüberzuwandern,
auch wenn einige Karten das fälschlicherweise andeuten. Will man die
Gruben des Knollengebietes ebenfalls besuchen, muß man um den Mittelberg
herumwandern oder zur Wegegabelung in der Nähe des Parkplatzes zurückkehren.
Es ist in der Nähe der Grube "Hoher Trost" dringend davon abzuraten,
markierte Wege zu verlassen!)
Anschliueßend geht man zurück zur Krummen
Lutter und folgt ihr weiter talaufwärts. Als nächstes kreuzen
wir das Klingental, hier sollen sich nach HOTZE[21]
Gruben auf dem Klingentaler Gangzug befunden haben. Man erreiche sie, wenn
man ca. 2,6km nach dem Parkplatz bei einem Hochsitz rechterhand auf einen
Feldweg abbiegt.
Wir folgen allerdings weiter dem Tal der Krummen Lutter
und sehen bald auf beiden Seiten des Weges bergbauliche Anlagen. betrten
lohnt nicht. Kurz darauf biegt links das Schadenbeekstal ab. Dieses merkt
man sich und geht zunächst weiter. Als nächstes passiert man
dem Stollenmundloch der Grube "Wolkenhügel". Wir folgen dem Tal noch
bis zur nächsten Abzweigung nach links und folgen dieser den Berg
hinauf. Nach einigen Kurven erreicht man das Haldengelände der Grube
Wolkenhügel. (Vorsicht, Absturzgefahr!)
Am entlegenen Ende führt der etwas verwachsene Weg
weiter, bis ins Schadenbeekstal. Hier irren sich fast alle erhältlichen
Karten, daher muß man möglicherweise ein kurzes Stück querfeldein
gehen um die Forststraße im Tal (bereits sichtbar) zu erreichen.
Vom Weg aus sieht man bereits die Halde der grube "Charlotte Magdalena"
auf dem gegenüberliegenden Hang.
Hat man das Tal erreicht, sollte man zunächst noch
einen Abstecher zu den Schadenbeeksköpfen machen, dazu folgt man dem
Forstweg im Tal weiter talaufwärts bis man eine weiträumige Halde
erreicht: Dies sind ebenfalls Halden der Grube Wolkenhügel.
Zurück im Tal wendet man sich zurück zum Tal
der Krummen Lutter. Etwa 100m, bevor man dieses erreicht, folgt man einem
fußweg durch den Bach, den Berg auf der anderen Seite hinauf. Dort
gelangt man zu den Halden der Grube "Charlotte Magdalena", die sich ein
ganzes Stück den Hang hinaufziehen. Dabei kreuzt man zwei höherliegende
Hangstraßen, die Halden setzen sich jedesmal knapp oberhalb der Straßen
fort.
Kurzinfo: Die Grube "Hoher Trost" baute ebenfalls
auf dem Knollengang. Von 1740 bis 1836 waren es Kupfererze, ab dem 19.
Jhdt. zunehmend der Schwerspat, der die Bergleute interessierte. Die Grube
ist noch in Betrieb, also Vorsicht! (Aufgesammelte Steine hat man natürlich
schon mitgebracht.) Sehr ähnlich ist die Geschichte der grube "Wolkenhügel",
sie ist eine der größten barytfördernden Gruben Europas
mit einer jährlichen Förderrate von 90000 Tonnen. In den Schächten
der Grube "Charlotte Magdalena" wurde allerdings nie förderwürdiges
Material gefunden. Eine Suche nach den Eingängen lohnt nicht: Sie
wurden 1983 vollständig aufgefüllt oder gesprengt.
Hinweise: Betreten aller noch zugänglichen
Stollen ist selbstverständlich verboten, zumal einige Gruben hier
noch in Betrieb sind. Das Betreten und Sammeln auf Abraumgelände der
Gruben "Hoher Trost" und "Wolkenhügel" ist verboten.
Besonderer Hinweis: Ehemalige Anlagen sowie Pingen
findet man auch auf dem Mittelberg (Lagebild Markierung "A"). Man erreicht
sie entweder vom Tal der Geraden Lutter, indem nach dem Forsthaus rechts
dem nächsten befestigten(!) Forstweg folgt oder vom Tal der Krummen
Lutter, indem man oberhalb der Grube Wolkenhügel, wie beschrieben,
einem Fußweg aufwärts folgt. Dieser endet vor einer kleinen
Steilwand, die man überschreitet und senkrecht hinauf durch den Wald
steigt (Richtung Südwest, nicht ins Tal abkommen!) Absturzgefahr!
Betreten des pingenreichen Waldgebietes auf eigene Gefahr! Wenn man einen
befestigten Forstweg erreicht, hält man sich links. Plateauähnliche
Anlage, Steinbruch rechts, Halden geradeaus (westlich).
Lagebild:
Letzte Begehung: 1996
Aktueller Status: Die Halden der Grube "Charlotte
Magdalena" bieten zahlreiche Fundmöglichkeiten.
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Grube
"Aufrichtigkeit" und "Bremer Ruh"
Anfahrt: Am besten in Bad Lauterberg parken und zu
Fuß in Richtung Wiesenbeker Teich wandern. die Grubenanlagen "Aufrichtigkeit"
liegen direkt am Wanderweg und sind nach ca. 30-45min zu erreichen. Die
Grube "Bremer Ruh" erreicht man von der oberen Scholben-Forststraße,
links von der Kreuzung mit dem Wanderweg zum Teich.
Kurzinfo: Die Grube "Aufrichtigkeit" baut auf
dem Aufrichtigkeiter gangzug, der praktisch eine Verlängerung des
Kupferroser gangzuges ist. Sie war bis 1737 in Betrieb, man erreichte
trotz Aufschlagwassers aus dem angelegten Wiesenbeeker Teiches nur eine
Tiefe von 112m. Die Grube "Bremer Ruh" war fast ausschließlich eine
Tagebauförderung. Man baute den Schwerspat ab, der aber nur von minderer
Qualität war.
Hinweise: -/-
Lagebild nicht verfügbar
Letzte Begehung: 1992
Aktueller Status: Die Halden ergaben keinerlei
guten Funde.
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